Ratgeber "Raue Haut"

Die Haut wird rau, wenn die natürliche Fett- und Feuchtigkeitsregulation unserer äußeren Hülle aus dem Gleichgewicht gerät. Sie trocknet aus und beginnt zu jucken. Es können sich Risse bilden und Ekzeme entstehen. 

 

Durch die Abnahme von Elastin, Kollagen, Eiweiß und Hyaluron kann die Haut vorzeitig altern. Schwindet zudem der Anteil an Fettgewebe, wird die Haut dünner. Sie verliert an Elastizität, wird rau und reißt schneller ein.

Hauptgründe für diese vorzeitige Alterung gerade auch der Haut sind übertriebenes Sonnenbaden, Rauchen und ungesunde Ernährung

 

Mit dem natürlichen Alterungsprozess lässt dann die Produktion von Feuchtigkeit in der Haut ohne-hin nach und es kann altersbedingt zu vermehrter Faltenbildung, Hautrötungen oder Schuppungen kommen.

 

Bei trockener Haut gerade im Alter empfiehlt sich neben der ausgewogenen Ernährung und einer kontinuierlichen Aufnahme von genügend Flüssigkeit vor allem ausreichend Schlaf, Vermeidung von Stress, Verzicht auf Rauchen und auf ausgedehnte Sonnenbäder.

 

Das Feuchtigkeitsgleichgewicht sollte dann nicht nur an der Hautoberfläche, sondern auch in der obersten Hautschicht, der sogenannten Hornschicht wiederhergestellt werden. Häufiges ist Waschen ist dabei nicht förderlich. Es kann eher noch zu einer weiteren Austrocknung beitragen.

 

Qualitative Flüssigkeitsaufnahme ist allerdings ein bewährtes und zuverlässiges Mittel, um trockener Haut entgegenzuwirken. Ein allgemeiner Wassermangel zeigt sich nämlich auch in der Haut. 

Hat der Körper wieder genug Flüssigkeit aufgenommen und seine Speicher gefüllt, kommt das auch der trockenen Haut zugute.

 

Mit qualitativer Flüssigkeitsaufnahme sind allerdings keine Fruchtsäfte, Softdrinks oder Kaffee gemeint, sondern möglichst reines Wasser, am besten zwei Liter über den Tag verteilt, das in dieser Menge konsequent über einige Tage getrunken werden sollte.

 

Unter den Lebensmitteln kann vor allem Obst mit den darin enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen die Hautgesundheit unterstützen. 

 

Betacarotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden kann, ist z.B. in Aprikosen enthalten. Biotin und B6 finden sich neben Kalium in Bananen. Beeren und Zitrusfrüchte helfen der Haut mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C. Vitamin C stärkt das Bindegewebe und unterstützt einen gesunden Feuchtigkeitshaushalt der Haut.

 

Omega-3-Fettsäuren, ebenfalls wichtig für eine gesunde Haut, können z.B. über Avocados – die aus botanischer Sicht eher eine Obstsorte darstellen – aufgenommen werden.

 

Ist der Vitamin-D-Spiegel zu niedrig, kann dies zu Hautproblemen führen. Die Abwehrfunktion kann eingeschränkt sein. Die Haut wird dünner und trockener. Vitamin D ist vor allem in fettem Fisch und Milchprodukten enthalten. Und auch Vitamin B2, das ebenfalls in diesen Lebensmitteln  vorkommt, ist an der Hautgesundheit beteiligt.

 

Andere Lebensmittel für eine Unterstützung der Haut von innen sind Gemüsesorten wie etwa Paprika, Kohlgemüse, Champignons, Sojabohnen oder Kartoffeln, aber auch – wegen ihres hohen Biotingehaltes – Eigelb oder Haferflocken.

 

Für die Unterstützung von außen stellt Rapsöl die beste natürliche Pflege dar, da es als nicht trocknendes Öl besonders rückfettend ist. Meist fehlt der Haut aber kein Fett, sondern Wasser.

 

Weitere Gründe für Hautirritationen können Fehlfunktionen der Schilddrüse sein. Bei einer Überfunktion neigt die Haut zu Rötungen und Juckreiz. Bei einer Unterfunktion ist die Schweiß- und 

Fettproduktion der Haut eingeschränkt, so dass die Haut austrocknen und rau werden kann 

 

Aber auch durch eine Unterversorgung mit Zink kann zu Beeinträchtigungen der Hautfunktionen führen. Zinkhaltige Lebensmittel wie Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Haferflocken oder Linsen können diesen Mangel ausgleichen. 

 

Zwischen Darm und Haut besteht eine enge Verbindung. Probleme mit dem Darm können sich daher auch in einer problematischen Haut widerspiegeln. So können unerwünschte Veränderungen der Darmflora in Zusammenhang mit Hautirritationen stehen.

 

Raue Haut kann aber auch als ein Symptom bei Stoffwechselerkrankungen auftreten. So leiden bis zu 40 % aller Diabetiker unter besonders trockener Haut.

 

Letztendlich kann auch die Psyche auf die Verfassung der Haut einwirken. So kann sich jede Form von Stress im Hautbild niederschlagen, sei es Lernstress, Leistungsdruck oder auch Einsamkeit und Trauer. Nicht umsonst wird die Haut auch als „Spiegel der Seele“ bezeichnet. 

 

Zur Beruhigung der Haut kann nach dem Waschen ein Badeöl genutzt werden, das die ganze Haut mit einer dünnen Ölschicht überzieht. Die Haut sollte daher nach dem Bad auch nur sanft abgetupft und nicht abtrocknet werden, um die Wirkung des Badeöls nicht zu beeinträchtigen. 

 

Auch Emulsionen mit hohem Fettanteil eignen sich für die Pflege trockener rauer Haut. Der Fett-film auf der Haut kann verhindern, dass die noch in der Haut vorhandene Feuchtigkeit abgegeben wird. Außerdem wird die Hornschicht mit Fett versorgt.

 

Besonders geeignet zum Schutz und zur Pflege besonders beanspruchter Haut ist seit vielen Jahren ein traditionsreicher Pflegebalsam aus der Apotheke, der den natürlichen Harz des Balsambaumes enthält. 

 

Dieser sogenannte Perubalsam pflegt und schützt nicht nur bei rissiger, geröteter Haut, sondern auch bei rauen Hautstellen, trockenen rissigen Händen, trockenen rissigen Ellenbogen oder trockenen rissigen Fersen.

 

Ohnehin kann die persönliche Beratung in Ihrer Apotheke bei der Entscheidung für die richtige Pflege rauer Haut sehr hilfreich sein. Die Expertinnen und Experten vor Ort können Ihren Hauttyp bestimmen, erläutern die verschiedenen Wirkstoffe und empfehlen genau die Produkte, die für Ihre individuelle Haut geeignet sind.

 

Man kann es bei der Pflege nämlich auch übertreiben oder nicht hauttypengerecht vorgehen. Statt zu beruhigen, treten dann bei überpflegter oder falsch gepflegter Haut zusätzliche Rötungen, Pickelchen und Schuppen auf. Die Haut beginnt zu brennen und gerade im Gesicht entstehen nässende Stellen.